Der Freistaat Sachsen erlebt momentan eines der schlimmsten Hochwasser. Mehr als 10.000 Menschen mussten ihr Heim zurücklassen und sich bei Bekannten oder in Notunterkünften unterbringen lassen. Orte entlang der Flüsse sind überschwemmt, viele Verkehrswege nicht mehr benutzbar.
Die Einsatzkräfte der DLRG sind seit einer Woche im Einsatz. Alle sächsische Gliederungen sind bei sich vor Ort oder an den betroffenen Stellen eingebunden. Besonders getroffen hat es wie bereits 2002 die Städte an der Elbe, wo Pirna, Dresden und Meißen mit Überflutungen zu kämpfen haben. Die Höchststände von vor elf Jahren wurden zwar an der Elbe in Sachsen nicht erreicht, die Schäden sind allerdings trotzdem enorm.
DLRG-Rettungskräfte hatten im Verlauf der Woche bei der Hochwasserabwehr mitgewirkt und gemeinsam mit anderen Rettungsorganisationen und vielen freiwilligen Helfern mit Sandsäcken entlang der Wasserwege den Hochwasserschutz verstärkt. Bei Evakuierungen waren unsere Einsatzkräfte frühzeitig involviert, um z. B. Altenpflegeeinrichtungen in Elbnähe zu räumen, da dies bei Überschwemmung nur noch unter erhöhtem Einsatz möglich ist. In den überschwemmten Gebieten sind DLRG-Boote unterwegs, um Menschen zu evakuieren. In Meißen z. B. konnten Bewohner mit weißen Tüchern andeuten, evakuiert werden zu wollen - bei abgeschaltetem Strom und leeren Handy-Akkus die letzte mögliche Kommunikation.
DLRG-Boote übernahmen ebenfalls Transportaufgaben. So mussten nach der Schließung beider Elbbrücken in Meißen die Briefe über den Wasserweg über die Elbe gebracht werden. Ebenso wurden Polizisten in der Innenstadt unterstützt, um Streife zu fahren und so Plünderungen in den geräumten Gebieten vorzubeugen.
Nach dem Erreichen des Scheitel am Freitag und nun langsam fallenden Pegeln beginnen die Aufräumarbeiten. Mit dem Verlagern der Orte mit den Höchstständen, werden aber auch die Einsatzkräfte ihre Orte verlagern.